Seit 1246 in einer Urkunde des Grafen von Geldern verbürgt sind die Ritter von Rode [ auch Rade, Raede,Royde oder ähnliche mittelhochdeutsche Schreibweisen] als Lehensnehmer des "festen Hauses". Nach herrschender Historiker -Meinung diente der Wehr-und Wohnturm in seiner Ursprungsform wahrscheinlich als landesherrliche Einrichtung einer Sperrfeste auf der Trasse des Hohen Weges . Seine Errichtung wird auf die Zeit um 1200 datiert.

Zu dieser Zeit des europäischen Mittelalters herrschte im hl. Römischen Reich deutscher Nation Kaiser Friedrich der I., genannt Barbarossa. In Ostasien eroberte der Mongolenfürst Dschingis-Khan gerade China. Marco Polo war noch nicht dorthin aufgebrochen und am Niederrhein blieb das erst 1373 zum befestigten Markstädtchen erhobene Krinvelde oder Creinvelt (Krefeld) lange noch das schlichte Dorf , das seinen Namen von der Flurbezeichnung Krähenfeld genommen hatte.

Auf die überregionale Denkmalbedeutung des in einer aufgeschütteten Motte liegenden Burgturms von Haus Rath verweist die baugeschichtliche Untersuchung des Leiters des Museums Burg Linn,Dr. Christoph Reichmann, die anlässlich der 1989 bis 1991 durchgeführten Restaurierungsarbeiten erarbeitet werden konnte.
[ Die Heimat,Jahrgang 63/1992 S.36 ff]
Im ersten erhaltenen Lehensbrief von 1365 ist die Anlage als Gut " the Rade mit Hues end Vesten" genannt.
Spätere Belehnungen erwähnen Haus Rath als "Burg Rath mit Wäldern,Sümpfen und Zehnten sowie Zubehör im Amt Uerdingen".
Lehensherren zu dieser Zeit waren neben den Grafen von Moers die Erzbischöfe von Köln, deren Interesse an der Überwachung des Weges und der Einrichtung weiterere Zollerhebungspunkte nahelag.
Wegen der bei der Bauuntersuchung vorgefundenen und -für private Rittersitze - ganz untypisch aufwändigen Baumaterialien von Basalt,Tuff- und Trachytquadern aus dem Raum Eifel und Drachenfels/Rhein vermutet man eine zumindest verwaltungsmäßige Beziehung von Haus Rath zu der jenseits des Rheins gelegenen Kaiserpfalz in Düsseldorf/Kaiserswert, deren ebenfalls gegen 1200 aufgeführter Neubau aus Material gleicher Herkunft erbaut wurde.[Krefeld,die Geschichte der Stadt, 1992.]

Aufgefundene Scherben unter den Fußböden des Mittelhauses von Haus Rath weisen auf größere Umbau- und Erweiterungsarbeiten Mitte des 14.Jahrhunderts hin.[ Dr.C.Reichmann mit Quellenangaben, a.a.O] An den Wehr-und Wohn-Turm angebaut wurde ein Burghaus (ein sogen.Palas), wovon heute noch Teile der Westwand bis zu einer Höhe von 4,50 m.erhalten sind.
Südlich daran zunächst angefügte quadratische Türme wurden um 1500 durch die heute noch stehenden Rundtürme ersetzt.